Klinik Alpenblick
Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
 
 
 
 

MITTWOCHS BEI DEN WALDBURG-ZEIL KLINIKEN

Chefarzt warnt vor hohen Erwartungen

Neutrauchburg - "Frohes Fest trifft heiligen Zorn" - so hat Dr. Johannes Vogler seinen vorweihnachtlichen Vortrag in der Reihe "Mittwochs bei den Waldburg-Zeil Kliniken" angekündigt. Doch wer sich davon eine konkrete Anleitung für ein harmonisches Weihnachtsfest ohne Kleinkrieg unterm Tannenbaum erhoffte, wurde enttäuscht.
Der Psychotherapeut und Chefarzt der Waldburg-Zeil Klinik Alpenblick legte seinen Schwerpunkt vielmehr auf Weihnachten als spirituelle Erfahrung, auch im kirchenhistorischen Kontext.   
  
"Inspiration gelingt nur, wenn man sich öffnet", sagt Vogler, und der Advent als Fastenzeit könnte helfen, die Inspiration als Motor für Veränderungen im Leben zu erfahren. Weihnachten sei nicht zufällig am 24. Dezember, erinnert er. Die Kelten beispielsweise hätten da schon 24 Stunden Nacht gefeiert.   
  
Das Kirchenjahr habe eine Logik entsprechend den vier Jahreszeiten, die in vielen alten Ritualen lebt. Im seit Alters her bedeutsamen 40-Tage-Rhythmus wird gefeiert und die adventliche Fastenzeit beginne eigentlich auch am 11. November. Luther habe die Heiligenverehrung abgeschafft und die Bescherung vom Nikolaustag auf die "Geburt des Heiligen Christ" gelegt. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde Weihnachten zu dem Familienfest mit Tradition und Tannenbaum, wie es heute gefeiert wird.   
  
 

Hingabe ist angesagt

  
  
Was einerseits Familienbande festigen kann, birgt andererseits durch hohe Erwartungen - "da ist Hingabe angesagt" - und durch die Enttäuschung des kindlichen Glaubens und des Harmoniebedürfnisses einiges an Konfliktpotenzial. Lebe man in christlicher Tradition mit der Betonung der spirituellen Seite des Fests, werde Weihnachten nicht so stressig.   
  
 

Bewusste Abstinenz  

 
 
Vogler empfiehlt eine Einhaltung der Fastenzeit als "Fasten von Gewohnheiten", die Freiheit darin zu erleben, sich etwas zu versagen. Diese Zeit gebe Gelegenheit, dem Teil in sich Aufmerksamkeit zu schenken, der "wiedergeboren werden will." Eine bewusste Abstinenz von Gewohnheiten, die einem nicht gut tun und zu denen auch die vorweihnachtliche Einkaufshektik zählt, hilft, zur Ruhe zu kommen. "Was höre ich, wenn die Stille ruft?" Für dieses Hinhören sollte man sich -nicht nur - im Advent die Zeit nehmen, so Voglers Rat.   
  
 
Artikel aus "Schwäbische Zeitung", vom 7.12.2007, Ausgabe Isny, Autorin: Barbara Raue.
Veröffentlicht am: 18.12.2007  /  News-Bereich: Die Presse über uns
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